Der fröhliche Weg der inneren Gelassenheit und der tiefen Harmonie führt dazu, den verborgenen Sinn (auch des eigenen Lebens) zu verstehen. Den Ärzten heute mangelt es nicht an Wissen, aber nicht selten an Weisheit und Nächstenliebe. Beides ist notwendig, um ganzheitlich zu heilen. Wissen ist Macht, daher entstand mit der Zeit auch eine gewisse Hörigkeit der Schuldmedizin gegenüber. Die Naturheilkunde hat mittlerweile einen schweren Stand, weil der Großteil der Bevölkerung denkt, dass die Wissenschaft die höchste Quelle der Heilung sei. Dem ist aber nicht so. Denn heute zielt alles nur auf die Überprüfbarkeit der Wirkung auf den physischen Körper ab, die Heilung der Seele und des Geistes finden hierbei nur wenig bis gar keine Beachtung mehr.
Heutzutage grenzt sich die Schulmedizin immer aggressiver von der Alternativmedizin ab. Wie so vieles heute, unterliegen auch diese beiden Begriffe einer böswilligen Vertauschung. Denn der menschliche Körper hat über Jahrtausende hindurch gelernt, und ist somit darauf geschult, natürliche Substanzen zu interpretieren. Der Heilungsweg über natürliche Substanzen wäre richtigerweise als Schulmedizin (weil gelernt) zu bezeichnen. Die künstlich chemischen Monosubstanzen der Pharmaindustrie, welche in der Natur teils gar nicht vorkommen, teils sythetisiert hergestellt werden, sind dagegen als alternative Medizin zu betrachten, denn der Körper und auch unser Geist müssen erst lernen diese künstlichen (alternativen) Verbindungen zu interpretieren und mit ihnen richtig umzugehen. Daher ist die heute so genannte „Schulmedizin“ auch oft mit stärkeren Nebenwirkungen verbunden.
Der goldene Mittelweg
Der goldene Mittelweg in der Medizin sind Therapiekonzepte, die aus stofflichen und vergeistigten Arzneien bestehen, weil diese gleichzeitig auf organotroper, funktiotroper und konstituotroper Ebene wirken. Das entspricht (alchimistisch, hermetisch gesehen) auch der Trinität von Sulfur, Merkur und Sal.
Eine Medizin für den Geist erfordert auch vergeistigte Arzneien. Paracelsus nannte diese Arcana. Darunter verstand er kein Geheimnis – wie das im Zusammenhang mit dem Tarot oft übersetzt wird – sondern eine Arznei mit einer tiefgreifenden und universellen Wirksamkeit. Um eine Vergeistigung zu erreichen, muss man das Grobstoffliche, also die materielle Form einer Substanz, auflösen. „Trenne das Feine vom Groben“, ein Schlüsselsatz des Hermes Trismegistos, weist auf die alchimistische Transmutation hin, die hier vorzunehmen ist (Veredelung eines Stoffs zur Quintessenz). In der Alchimie spricht man von verschiedenen Graden der Verwandlung. Je höher der Grad der Vergeistigung, desto wirkungsvoller ist die Arznei auf der spirituellen Ebene.
Das Verständnis der Homöopathie
Hier sind wir auch schon beim Thema Homöopathie. 2018 wurde das Wahlfach Homöopathie von der Uni Wien gestrichen, weil Studierende sich beim Rektorat über die Vorlesung beschwert haben. Der Rektor sagte, er wolle sich von unwissenschaftlichen Verfahren und „Scharlatanerie“ klar distanzieren (Quelle Standard vom 27.11.2018). Die Kommentare der Leser reichten von „Pseudowissenschaft“ bis hin zum blanken (bösartigen) Hohn: „Dann kommt jetzt wohl die höchste Stufe der Verdünnung zur Anwendung: nämlich die Abwesenheit. Die Vorlesung gibt es ja immer noch, nur ist sie halt abwesend und nach dem homöopathischen Prinzip wirksam. haha“. Wissen ist Macht. Ja, aber das mündet nicht selten in Hochmut und menschenverachtende Überheblichkeit!
Die Quintessenz
Quintessenz ist ein anderer Begriff für das höchste Wesen. Homöopathie ist so gesehen keine Arznei im gewöhnlichen Sinn, sondern ein Hilfsmittel für den spirituellen Entwicklungsweg des Menschen, und insofern sind sie Heilmittel im wahrsten Sinne des Wortes. „Paracelsus meinte, dass die Arznei immer etwas höher im Grad stehen sollte als die Krankheit, damit die Arznei zu einer Art Vorbild werden kann. Aber nur die höchsten Grade können auf den Lebensgeist und die mentalen metaphysischen Prozesse im Menschen direkt einwirken.“ (aus Traditionelle Heilpflanzenkunde und Phytotherapie – Kräuterwissen im Geist des Paracelsus).
Ein Heilmittel mit quintessenzieller Heilkraft nannte Paracelsus ein Arcanum (auch die Arcana des Tarot können als ein solches betrachtet werden). Paracelsus: Es sind alle Arcana so beschaffen, dass sie ohne Materie und Corpus ihr Werk vollbringen. Und zwar aus dem Grunde, weil die Krankheiten nicht Corpora sind. Drum soll Geist gegen Geist gebraucht werden, wie der Schnee vor der Sonne dahinschmilzt und vom Sommer. (…) Dass es einen so trefflichen und richtigen Namen hat, wird dadurch verursacht, weil es ein Arcanum ist, das unkörperlich, unsterblich und ewig lebend ist. Seine Natur kann vom Menschen nicht verstanden werden. (…) Es hat die Macht uns zu verändern, zu verwandeln, zu erneuern und wieder herzustellen, wie die Arcana Gottes (…) Arcanum ist jede Tugend des Dinges tausendfach verbessert.
Es geht also auch in der Heilung darum, alle Ebenen harmonisch mit einzubeziehen (Körper, Seele, Geist), vor allem aber darum, die natürliche Ganzheit nicht außer Acht zu lassen. Die heutige Wissenschaft ist auf diesem Auge völlig blind, und doch so hochmütig wie noch nie zuvor. Die stoffliche Ebene ist für die Medizin durchaus notwendig und die Fortschritte in der Notfallmedizin sind unentbehrlich. Wer würde das bestreiten? Aber deshalb das Sein des Menschen nur mehr auf den Körper zu beschränken (das Unterdrücken von Symptomen als Heilung zu bezeichnen) ist trotz alledem ein Irrweg ohne Ausgang. Der Weise versichert sich der Ausgänge halber bevor er eintritt. Die 14 steht auch für die Einweihungsprüfung. Bei den alten Einweihungsmysterien wurden die Adepten in ein unterirdisches Labyrinth gebracht, und nur wenn sie den Geist bei dieser Einweihungsprüfung von der Bindung an den Körper freisetzen konnten, sie sich also über das materielle Labyrinth (der Begrenzungen) erheben konnten, war es möglich den Ausgang zu finden. Wir alle auf Erden befinden uns in einem solchen Labyrinth, und am Ende liegt es an jedem Einzelnen diesen einzigartigen Ausgang zu finden. Am Ende der Zeit auf Erden steht ansonsten nur die Gewissheit des körperlichen Todes, unabhängig von Wissen, Besitz Diplomen, Rang und Namen. Wer sich der Tragweite seiner Situation tatsächlich bewusst ist, wird deshalb bereits bei Zeiten seine individuelle Natur in Einklang mit der Natur seines wahren Selbst bringen.
Liebe und Berufung
Die 14 (theosophische Reduktion: 1+4 = 5) hat also mit der Heilkraft der Quintessenz zu tun. Dazu bedarf es aber auch der Einweihung (5, der Hierophant), also einer Verbindung zur spirituellen Dimension, zu Gott, zum wahren Selbst. Das bedeutet: Ohne Liebe wird kein Arzt von Gott berufen (und kann auch nicht die Kräfte der spirituellen Dimension nützen). Das Wort Beruf kommt zwar von Berufung, aber wie so vieles wurde auch das schon lange vergessen. Die meisten heutigen Ärzte sind durch den Abschluss ihres Studiums zwar legitimiert, aber nur wenige sind tatsächlich berufen.
Mein Fazit:
Wissen ist Macht. Weisheit ist Demut. Ersteres mündet nicht selten in Hochmut. Zweiteres erst macht einen guten Arzt aus. Ich persönlich schenke keinem Arzt mein Vertrauen, der die Nächstenliebe nicht in sich entwickelt hat.
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